28. Spieltag: 1.FSV Mainz 05 - SC Freiburg

Das finde ich bedauerlich.

Man kann es drehen und wenden wie man will. Gegen diese Mainzer Mannschaft darf man nie und niemals,gerade in der Höhe, verlieren.
Ich habe mir lediglich die ersten 45 Minuten angetan, anscheinend war ja die 2.Hälfte ein Spiegelbild der ersten.
Unerklärlich das man nach der Anfangsphase, in welcher man auch deutlich sehen konnte das Mainz in Augenblick nur bedingt bundesligatauglich ist, so unter die Räder kommt.
Irgendwie hat es vorne an Durchschlagskraft gefehlt, Vince mehr oder weniger ein Totalausfall, vielleicht hat ihm auch ein Anspielpartner wie Nils vorne gefehlt.
Hier (und auch im Bayernspiel) hat man gesehen, wieso er es bei größeren Vereinen immer schwer haben wird.
Was mir auch etwas negativ aufgestoßen ist, weiß nicht ob es bereits thematisiert wurde, waren zwei Szenen in welcher Vince Günter und danach Abrashi einem besser postierten Spieler vorgezogen hat.
Man kann sich ja untereinander gut verstehen, sowas geht aber mMn gar nicht.
Schwolli kann man auch mal eine schlechte Partie zugestehen, der ist ja fast schon unheimlich wie konstant der Kerle hält.
Das Experiment mit Frantz ist leider, jedoch auch irgendwo vorhersehbar, total daneben gegangen. Abrashi auch mit einer schlechten Partie.
War wahrscheinlich, dass viel zitierte Spiel welches man einmal in 5 Jahren hat. Fußballerisch war es ja alles andere als ein Offenbarungseid.
Da unten 3 absolute Luschenvereine stehen, dürften wir glücklicherweise nichts mit dem Relegationsplatz zu tun haben.
Auch glaube ich, dass wir mit mehr Punkten aus den nächsten 3 Spielen rauskommen als die meisten glauben.
Uns liegen einfach stärkere Gegner besser, da wir da das Spiel nicht machen müssen und von unserem Umschaltspiel i.d.R. profitieren.
This contribution was last edited by FrankNFurther on Apr 7, 2019 at 11:01 AM hours

Danke, negrino. Ein guter und wichtiger Beitrag zu richtiger Zeit! Ich hoffe, dass sich manche diesen ein wenig zu Herzen nehmen. Das Forum lebt ja gerade davon, dass nicht alle derselben Meinung sind, aber insgeheim wissen, dass möglicherweise in manchen Punkten auch andere „Recht“ haben (was auch immer das eigentlich ist...). Respekt für andere und deren Meinungen sind unbedingt notwendig. Und ganz ehrlich, wenn wir uns alle hier nur Zucker in den Hintern blasen würden, wäre das reichlich langweilig. Für eine respektvolle Streitkultur!

Kurz zum Thema: Ich fand es auch aus der Sicht nah dem Spiel noch richtig, dieselbe Startelf zu wählen. Es hat ja auch bis zum Bock gut funktioniert. Mit Waldschmidt und Niederlechner wurde es ja auch nicht wirklich besser. Ich glaube, dass es etwas natürlich Mentales war, das zu der Niederlage geführt hat. Die Mannschaft hat mir viel Willen, Konzentration und Einsatz einige Spiele davor (auch das in Leverkusen!) abgearbeitet - dann kam das erste Mal seit Wochen (nach Augsburg) ein Gegner, der weder auf dem Papier noch in Bezug auf Form überlegen ist: Da weißt Du bei einem Torschuss („unbewusst“), dass das nicht die einzige Chance im Spiel sein dürfte (gegen Bayern sieht das anders aus), da sagst Du Dir „gefühlt“, ein Ballverlust vorne ist nicht so schlimm wie gegen Gladbach, Leverkusen und gegen Bayern. Und dann kann ein Spiel einen solchen Lauf nehmen - auch wenn es das so niemals darf!

Bei den Bremern läuft es nun schon viel zu lange viel zu gut... der SC kann sich neu sammeln und ausrichten. Ich bin auf das Spiel wirklich schon gespannt!

Fänd ich jetzt echt schade wenn du wegen sowas aussteigst. Hab viel gute Beiträge von dir gelesen, auch wenn ich teils anderer Meinung bin - aber das gehört ja dazu. Denk nochmal drüber nach. Das Spiel hat einfach Nerven gekostet...bei so nem Ergebnis darf man auch mal den Trainer kritisieren auch wenn ich z.B. jetzt nicht denke, dass Streich die volle Verantwortung trifft.

Ich gehöre ja bekanntermassen auch zu der Fraktion, die die häufige Aufstellung mit neun Nichtsoffensivpielerischveranlagten oder die Spielweise eines Höflers nicht mag und kritisiert. Habe aber noch nie die Befürworter dieser Spielweise persönlich angegriffen. Dagegen musste ich mich auch wie jetzt Negrino genau von diesem Gretze in der Vergangenheit persönlich beleidigen lassen. Ich war ebenfalls nahe daran, mich hier zu verabschieden, wollte aber schlussendlich das Feld nicht solchen Leuten überlassen, sondern weiterhin die Posts von Leuten wie Scoof, Butterkeks oder auch Dir, Negrino, lesen und auch mal hart diskutieren will. Wir leben doch in einer vielfältigen Gesellschaft mit unterschiedlichen Ansichten. Wo kommen wir da hin, wenn wir Andersdenkende so angehen. Deshalb bitte ich Dich, Negrino, weiterhin Deine Meinung mit uns zu teilen.

Zlatan, ebenfalls sorry für O.T.

@scooff
Bezüglich der Aufstellung bin ich nicht deiner Meinung. Selbstverständlich hat der SC in HZ2 defensiv ähnlich vogelwild gespielt wie in HZ1. Aber ich kann mich außer Stenzels Lattenkuss an keine weitere Chance des SC in der ersten Hälfte erinnern. Daher war ich auch verwundert, warum einige User von Dominanz in der ersten Hälfte schrieben. Die Mainzer haben uns schön aus der gefährlichen Zone ferngehalten und uns dann eiskalt ausgekontert. Ohne Schwolows Vorlage wäre das zwar nicht möglich gewesen, aber der SC war auch nicht gerade nah am Führungstor.

In der zweiten Hälfte hatte die Mannschaft jedoch zahlreiche Großchancen, die auch von Waldschmitt und Niederlechner ermöglicht wurden. Daher ist es natürlich reine Spekulation, wenn man sagt, dass mit anderer Aufstellung das Spiel (Schwolows Patzer) anders gelaufen wäre, aber zu sagen es wurde mit Waldschmitt und Flo nicht besser ist meiner Meinung nach falsch.

Mit besser meinte ich die defensive Stabilität, die gerade auswärts immer die oberste Priorität haben muss. Mainz hat vor dem Spiel am Freitag nur 28 Tore geschossen in dieser Saison. Wenn man schon es nicht schafft, selbst ein Tor zu schießen - solche Tage gibt es - dann muss man wenigstens zu null spielen. Und das schien mir mit der Aufstellung in der ersten Halbzeit an sich grundsätzlich möglich, jedenfalls möglichst wenige Gegentore zu bekommen. Der SC wird mangels Offensivqualität gegen die meisten Gegner in der Bundesliga bei einem offenen Schlagabtausch eher zB 2-4 oder so verlieren, daher muss die oberste Prämisse stets sein, hinten wenig zuzulassen.

Auf die defensive Stabilität ausgerichtet, mag die Aufstellung Sinn machen. Aber die war ja sicher nicht die Aufgabe von Waldschmitt und Niederlechner bei einem 0:3. Aber ich glaube ich weiß was du meinst.

Ich denke, dass es richtig gewesen wäre, entweder die Mannschaft so gleich aufzustellen wie gegen die Bayern, dann auch im 4-4-2, oder eben personelle Veränderungen vorzunehmen und mit Dreierkette zu spielen. So schlecht war das ja nicht.

Ein Fehler, den Streich immer wieder macht, ist, einen DM in die zentrale Innenverteidigung zu stellen. Das war schon bei Schuster nix, jetzt bei Frantz hat man es deutlich gesehen bei den Gegentoren zwei und drei - das sind einfach keine IV. Ja, den Spielaufbau können sie toll betreiben, aber es fehlt an kleinen, aber wichtigen Dingen. Schuster war zu langsam für die Position - wenn ein Stürmer in den Raum gelaufen kam, steht keiner mehr hinter ihm, der die Dinge bereinigen kann. Frantz hatte falsche Laufwege, hat beim 2-0 nicht geschaltet und das Abseits aufgehoben (von Schlotterbeck richtig, da rauszugehen und den Gegner abseits zu stellen, denn einen Ball hinter ihn kann er auch nicht mehr verteidigen, wenn er sich gegen den Mann orientiert) - das sind so typische Fehler, die ein DM einfach macht auf der Position.

Die Grundüberlegung von Streich ist, während des Spiels problemlos auf 4-4-2 umstellen zu können. Das geht natürlich nicht mit drei reinen IV, daher stellt er dort nen DM hin (Frantz kann ja sogar auf der 8 spielen). Koch wäre per se die logische Wahl gewesen - mit Abrashi und Höfler hast du dann aber zwei Sechser auf dem Platz, die nicht offensiver spielen können, daher wäre Koch da nicht gegangen (Umstellung auf 4-4-2 während des Spiels geht dann auch nicht, weil keiner der drei auf der 8 spielen kann). Streichs Überlegung dürfte gewesen sein: Dreierkette ist gegen Mainz gut, da die auf Aussen viel Raum lassen und somit Günter und Stenzel sehr aktiv sein können in der Rolle in der Dreierkette. Sah man ja auch durchaus, über Aussen ging richtig viel. Nun wollte er aber die gegen die Bayern starke Doppelsechs nicht auflösen und seine Lösung war: Frantz in die zentrale IV, da hat man die taktisch vernünftige Variante Dreierkette und kann sofort auf 4-4-2 umstellen, indem einfach Frantz nach vorne geht.

Da war's nur schon zu spät, auch weil Frantz hinten die zu befürchtenden Fehler gemacht hat. Aktuell ist es aber auch schwer, eine vernünftige Aufstellung mit Dreierkette zu finden bei dem Spielermaterial - es sind dann ja nur drei nominelle Offensive auf dem Platz. Zwei 8er, einer links, einer rechts, dazu ein Stürmer. Petersen fällt aus, das schwächt in jedem Falle. Grifo hat seinen Platz auf der 8 sicher, den rechten Gegenpart kann man aktuell nur schwer besetzen. Waldschmidt hat seine Stärken eher hinter der Spitze und ist in einer Dreierkette schwer einsetzbar, Haberer, der in dem System eigentlich auf die 6 müsste (neben Abrashi oder Höfler) wird als zweiter Achter gebraucht, auch weil mit Sallai der Spieler fehlt, der eigentlich auf die Position müsste. Frantz kann das auch noch halbwegs gut.

Wenn man das System spielen will, mit der Möglichkeit, flexibel zu reagieren, und mit dem aktuellen Personal, wäre wohl folgende Aufstellung die Beste gewesen (unter der Voraussetzung, dass Koch 90 Minuten gehen kann):
Schwolow - Schlotterbeck, Koch, Heintz - Haberer, Abrashi/Höfler - Stenzel, Günter - Grifo, Höler/Niederlechner, Frantz/Waldschmidt.

Da hätte man ebenso reagieren können, Koch ggf ins DM, Haberer nach vorne ziehen, entweder zentral hinter der Spitze oder auf Aussen (falls Waldschmidt gespielt hätte, den dann hinter die Spitze ziehen). Mehr Möglichkeiten, mit den aktuellen Spielern Dreierkette zu spielen UND zugleich die Variabilität zu haben, im Spiel und ohne personelle Wechsel auf 4-4-2 umzustellen, gibt es grad nicht wirklich. Und das setzt eben voraus, dass es bei Koch schon 90 Minuten geht. Gulde, Lienhart sind verletzt, Koch war es bis Freitag, so dass ja eben sogar ein junger Kerle wie Schlotterbeck sein viertes Bundesligaspiel machen muss. Mit Petersen fehlt der wichtige Knipser vorne, mit Sallai der als rechter 8er oder Aussenspieler eingeplante Mann, Höfler und Abrashi sind gerade erst von richtig langen Verletzungen zurückgekommen..

So gut das auch aussah über 20 Minuten und man durchaus sagen kann, dass die Dreierkette recht wirkmächtig war, Mainz kam ja erstmal gar nicht dagegen an und war sichtlich überrascht und überfordert, so sehr hätte man vielleicht anhand des zur Verfügung stehenden Personals darauf verzichten sollen. Im Nachhinein ist man immer schlauer, und wenn man selbst das Tor macht statt es herzuschenken, dann gewinnt vielleicht auch diese Truppe, vielleicht auch hoch. Ich persönlich halte es aber für falsch, die zentrale Position mit einem DM zu besetzen (auch mit Höfler sah das oft vernünftig aus, resultierte aber in Gegentoren, weil die Abstimmung nicht passt, Geschwindigkeit, Kopfballstärke) - Frantz reiht sich da wie Schuster ein. Es sind nicht die großen Böcke wie jetzt von Schwolow, die da für Gefahr sorgen, sondern falsches Stellungsspiel, falsche Abstimmung, fehlerhafte Zwekampfführung im Strafraum (es ist was anderes, gegen einen Mittelfeldspieler im Mittelfeld einen Zweikampf zu führen, oder gegen einen gelernten Stürmer im Strafraum).

Gegen Bremen sieht man vielleicht wieder die Dreierkette, und ich hätte kein Problem damit. Höfler ist gesperrt, so dass sich ohnehin das DM neu sortieren wird. Ne Dreierkette mit Koch zentral, ein DM mit Abrashi und Frantz oder Haberer - damit kann man problemlos umstellen, indem man Koch vorzieht und dementsprechend den zweiten DM neben Abrashi ebenfalls nach vorne zieht. Schon hat man fließend von Dreierkette auf Viererkette umgestellt. Ging gegen Mainz jetzt eben nicht (sowohl weil man Abrashi/Höfler nach einem guten Spiel nicht auseinanderreissen wollte als auch weil Koch nach der Verletzung vermutlich noch nicht für 90 Minuten Kraft in den Beinen hatte).

Trotz allem würd ich gern Waldschmidt in der Startelf sehen, das wird bei Dreierkette eher nicht passieren, möglicherweise als alleiniger Stürmer in einer sehr konterbetonten Aufstellung, aber sonst eher nicht. Aktuell wäre mit ne persönlich ne Viererkette lieber mit Waldschmidt hinter der Spitze (die Höler heißen kann, aber auch da würd ich lieber Niederlechner sehen, solange Petersen raus ist).

Das Grundproblem der 3er Kette war diese Saison bisher immer, dass die Zentrale vor der Abwehr zu hoch stand und dann Zweikämpfe im 6er Raum entweder verloren wurden oder überhaupt nicht statt fanden.

Wenn man dann aber nochmals zwei 6er vor so eine Kette stellt, die dann auch noch tief stehen sollen, ist das Offensivspiel auf lange Bälle angewiesen oder die Schienenspieler auf den Flügeln müssen rennen bis zum Umfallen. Für mich ist das ein klassisches Problem der 3er Kette.
Eigentlich können das nur Teams spielen, die mit der Kette extrem hoch stehen und dann mit dynamischen Spielern bestücken oder man steht extrem tief und dann mit sehr sehr cleveren und zweikampfstarken reinen Innenverteidigern, Juventus hat das ein paar Jahre in Perfektion gespielt.

Aber: Wir haben nicht das Personal für die genannten Varianten.

Streich war wahrscheinlich durch Eintracht Frankfurt inspiriert, hatte er ja in der PK erwähnt. Aber aus Mike Frantz macht man in diesem Fußballerleben keinen Hasebe mehr.