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Quo vadis, Hamburger SV?

Dec 12, 2010 - 8:46 PM hours
Quo vadis, Hamburger SV? |#6181
May 13, 2024 - 1:22 PM hours
Zitat von Moorkamp
Zitat von DieletzteInstanz

Der User hat weiterhin die Partynacht nach dem Derbysieg als Beispiel genannt. Dass man sich freut, klar, ein Derbysieg ist immer etwas schönes. Aber anschließende Partynacht auf dem Kiez? Zur Erinnerung: Es war klar, dass der HSV die Saison hinter St. Pauli beenden würde und am gleichen Tag war auch klar, dass die Hoffnung auf die Relegation nunmehr nur noch theoretischer Natur waren.

Ja, klar, das sieht dumm aus, vor allem wenn man sieht, wie sie eine Woche später gespielt haben. Aber ist so eine einzelne Situation jetzt ein klares Indiz für fehlenden Anspruch? Und findet man keine anderen Situationen, die gegen fehlenden Anspruch sprechen? So ein argumentieren aus der einzelnen Situation heraus unterliegt immer dem Risiko von confirmation bias aus, auch daher meine Skepsis.

Interessante Diskussion von Euch dreien, zu der ich nur eine kleine Ergänzung machen will, ohne die Thematik erschöpfend zu erörtern. Mir ist es im Laufe der Saison sauer aufgestoßen, daß nach jeder, aber wirklich jeder Niederlage, dieselben Spieler-Phrasen á la "Das darf uns so nicht passieren" kamen. Und das war's dann. Nie ist irgendetwas zumindest an mein Ohr gedrungen, das ich als wirklich selbstkritische Aufarbeitung durch Trainerstab und Spieler mit daraus folgenden Konsequenzen für den Einzelnen oder das Team insgesamt hätte werten wollen*. Die Ausnahme in dieser Hinsicht war die Versetzung von Heuer Fernandes auf die Bank.
Das muß auch nicht nur vom Trainer kommen, das sollte sogar eher noch aus dem Team, von den Führungsspielern kommen - und auch, wenn der Kapitän verletzt ist, gibt es genug Jungs, die gestanden genug sein sollten, das Team an die Kandare zu nehmen.

*Mir geht es hier nicht um öffentliches Spießrutenlaufen, sondern um interne Ansprache und Konsequenzen (Bankplatz, Extraschichten, meinetwegen tagelanges Videostudium und Trainieren zu besseren Lösung) sich wiederholender Erfolgsverhinderung.
Quo vadis, Hamburger SV? |#6182
May 13, 2024 - 2:56 PM hours
Ja, @Rostein, das kann ich gut nachvollziehen und finde das Thema auf dieser Ebene, wo es um konkrete Verhaltensmuster geht, wesentlich griffiger zu diskutieren als unter relativ unspezifischen und unklar lokalisierten Konstrukten wie "Anspruch" oder "Leistungsgedanke".

Als Laie mit wenig Einblick kann ich wenig zur Frage sagen, warum u.a. personell anscheinend wenig Konsequenzen gezogen wurden. Ich denke mir dann immer nur, eine Mannschaft ist halt keine Maschine, wo man ein Ersatzteil einbaut, wenn eines der Teile nicht mehr performt, zumindest nehme ich an, dass die Trainer so denken und nach einer kleinen SWOT-Analyse dann oft eben die konservative Entscheidung treffen.

Der von dir zitierte Satz "Das darf uns so nicht passieren" drückt für mich eine Ratlosigkeit aus, die mich nach wie vor selbst umtreibt und das seit Jahren.

Gefühlter Knackpunkt diese Saison war für mich tatsächlich schon der 6. Spieltag gegen Elversberg (plus Verlängerung in Osnabrück) , der nach dem bisherigen Saisonverlauf für mich aus heiterem Himmel kam. Wider alle Erwartungen nach dem vorherigen Saisonausgang war man stark in die Saison gestartet und ich hatte den Eindruck, dass uns jetzt eine "jetzt-erst-recht" Stimmung durch die Saison tragen könnte, natürlich nicht ohne Rückschläge, aber zumindest ohne diese unerklärlichen Einbrüche, die eigentlich nur vom Kopf her zu erklären sind, ohne dass ich wüsste, was genau da in der Mannschaft immer wieder knacks macht.

Seit Jahren wartet man darauf, dass diese Mannschaft mal in einen Flow kommt, dass sie irgendwann dieses Selbstverständnis entwickelt, aus dem heraus man eben auch mal Schwächephasen übersteht. Ich bin ja grundsätzlich sehr misstrauisch was Begriffe wie "Serie" etc. angeht, aber natürlich stärken einen eine Serie von Erfolgserlebnissen irgendwann so, dass es mental zum Vorteil und eine (auch per Zufall erwartbare) Serie zur self fulfilling prophecy wird.

Da sind wir aber nie hingekommen, statt dessen immer wieder diese rätselhaften und von außen gesehen unnötigen Einbrüche (auch hier nochmal: das haben wir schon ewig, dafür kann man schlecht ein erst jüngst diagnostiziertes niedriges Anspruchsdenken verantwortlich machen). Inzwischen prägt das meinen Blick auf die Mannschaft, ich sehe da in erster Linie ein hochsensibles bis hochlabiles Gesamtkonstrukt, bei dem es nicht in erster Linie an der vorhandenen Qualität mangelt, sondern an irgendetwas Mentalem.

Ich habe in vielen Spieltagsthreads von vielen Usern immer wieder diesen rätselnden Verdacht gelesen, dass irgendein merkwürdiger Faktor uns dazu bringt, uns immer wieder selbst ein Bein zu stellen, ohne dass man es auf den Punkt bringen könnte, zuletzt ist mir das bei @HSV-Love mal aufgefallen, aber es waren wirklich viele andere auch dabei in den letzten Jahren.

Verdachtskandidaten wurden einige benannt, z.B. von @Herr_Arminius und @FireCrackerHSv (ich hoffe ich erinnere richtig) Erwartungshaltung, Druck und unruhiges Umfeld. Auch der Auslöser dieser Diskussion, fehlender Anspruch / Leistungsgedanke fällt ja in die Kategorie solcher Erklärungsversuche, genau wie fehlende Führungsspieler und Kampfsäue in der Mannschaft.

Bei mir macht es bei keinem dieser Faktoren (alleine) Klick. Vielleicht ist es immer auch eine Kombination, ziemlich sicher aber kein einzelner, einfach abzustellender Faktor. Mein Gefühl ist aber, bevor das nicht abgestellt oder aufgewogen wird, idealerweise, indem jemand der Ursache auf den Grund geht und sie abstellt, wird das nichts mit dem turn around, obwohl mein Kopf mir sagt, dass natürlich der Kopf vom Fisch her stinkt und wir ohne professionellere Strukturen an der Spitze weiter ein Spielball von trial and error and Kühne bleiben.

Sorry, das war jetzt ein für meine Verhältnisse relativ assoziativ geschriebener Beitrag, aber ich wollte schon länger mal was zu diesem Thema schreiben, bekomme aber nach wie vor keinen Zugriff, das spiegelt sich dann hier, danke wenn ihr bis hier durchgehalten habt. zwinker

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When you’re used to privilege, equality feels like oppression.
Quo vadis, Hamburger SV? |#6183
May 14, 2024 - 9:04 AM hours
Jetzt wäre ein gutes Bild für unsere alte Stadionuhr und diese dann weiterlaufen zulassen, um zu zeigen wie uns die Zeit wegläuft.
Heute ist wieder ein weiterer wichtiger Tag verloren, weil sich der Verein (als Organ der AR) nicht entscheiden kann.
Auch wenn mir ein Rauswurf von Boldt/Costa/Baumgart am liebsten wäre, ist dieses nicht wichtig, sondern sich zu entscheiden wer die Verantwortlichen für die nächste Saison sind. Diesen den Rücken stärken und sofort anfangen mit der Kaderplanung nach deren Vorstellungen.

Sonst wundern wir uns wieder im Laufe der nächsten Saison warum der Kader trotz "besserer" und teurerem Spieler nicht so gut funktioniert wie bei anderen Teams mit weniger Möglichkeiten.

Wie über mir geschrieben, muss der AR noch die Präsentation von Boldt abwarten um sich dann entscheiden zu können. Da dort auch die Kompetenz vorhanden ist die Stärke der Spieler richtig einschätzen zu können.
Für mich ist die Wahrheit, dass Boldt nur noch um seine Abfindung kämpft. Bedingt durch den durchwachsenen sportlichen Erfolg hat er keine besseren Angebote und er weiß so angeschlagen kann er keine Saison vernünftig durchziehen und starten. Logischerweise schmeißt er nicht hin, es steht sogar eine Beförderung im Raum.

Dennoch wäre ich sogar froh wenn wir uns für Boldt zeitnah entscheiden, lieber einen "schwächeren" Weg als gar keinen Weg gehen.
Quo vadis, Hamburger SV? |#6184
May 14, 2024 - 9:30 AM hours
Zitat von MurmeltierHSV
Jetzt wäre ein gutes Bild für unsere alte Stadionuhr und diese dann weiterlaufen zulassen, um zu zeigen wie uns die Zeit wegläuft.
Heute ist wieder ein weiterer wichtiger Tag verloren, weil sich der Verein (als Organ der AR) nicht entscheiden kann.
Auch wenn mir ein Rauswurf von Boldt/Costa/Baumgart am liebsten wäre, ist dieses nicht wichtig, sondern sich zu entscheiden wer die Verantwortlichen für die nächste Saison sind. Diesen den Rücken stärken und sofort anfangen mit der Kaderplanung nach deren Vorstellungen.

Sonst wundern wir uns wieder im Laufe der nächsten Saison warum der Kader trotz "besserer" und teurerem Spieler nicht so gut funktioniert wie bei anderen Teams mit weniger Möglichkeiten.

Wie über mir geschrieben, muss der AR noch die Präsentation von Boldt abwarten um sich dann entscheiden zu können. Da dort auch die Kompetenz vorhanden ist die Stärke der Spieler richtig einschätzen zu können.
Für mich ist die Wahrheit, dass Boldt nur noch um seine Abfindung kämpft. Bedingt durch den durchwachsenen sportlichen Erfolg hat er keine besseren Angebote und er weiß so angeschlagen kann er keine Saison vernünftig durchziehen und starten. Logischerweise schmeißt er nicht hin, es steht sogar eine Beförderung im Raum.

Dennoch wäre ich sogar froh wenn wir uns für Boldt zeitnah entscheiden, lieber einen "schwächeren" Weg als gar keinen Weg gehen.

Ich denke, dass weder er noch Costa eine Abfindung bekommen. Die werden, wie die anderen Sportvorstände vor ihn auch ihr Gehalt bis zum Vertragsende bekommen und gut ist. Haben dann halt ein Jahr bezahlte Freizeit

•     •     •

_________________________________________________

Gebe den Volk Brot und Spiele und es ist zufrieden
Quo vadis, Hamburger SV? |#6185
May 14, 2024 - 9:38 AM hours
Zitat von AndiSotho
Zitat von MurmeltierHSV

Jetzt wäre ein gutes Bild für unsere alte Stadionuhr und diese dann weiterlaufen zulassen, um zu zeigen wie uns die Zeit wegläuft.
Heute ist wieder ein weiterer wichtiger Tag verloren, weil sich der Verein (als Organ der AR) nicht entscheiden kann.
Auch wenn mir ein Rauswurf von Boldt/Costa/Baumgart am liebsten wäre, ist dieses nicht wichtig, sondern sich zu entscheiden wer die Verantwortlichen für die nächste Saison sind. Diesen den Rücken stärken und sofort anfangen mit der Kaderplanung nach deren Vorstellungen.

Sonst wundern wir uns wieder im Laufe der nächsten Saison warum der Kader trotz "besserer" und teurerem Spieler nicht so gut funktioniert wie bei anderen Teams mit weniger Möglichkeiten.

Wie über mir geschrieben, muss der AR noch die Präsentation von Boldt abwarten um sich dann entscheiden zu können. Da dort auch die Kompetenz vorhanden ist die Stärke der Spieler richtig einschätzen zu können.
Für mich ist die Wahrheit, dass Boldt nur noch um seine Abfindung kämpft. Bedingt durch den durchwachsenen sportlichen Erfolg hat er keine besseren Angebote und er weiß so angeschlagen kann er keine Saison vernünftig durchziehen und starten. Logischerweise schmeißt er nicht hin, es steht sogar eine Beförderung im Raum.

Dennoch wäre ich sogar froh wenn wir uns für Boldt zeitnah entscheiden, lieber einen "schwächeren" Weg als gar keinen Weg gehen.

Ich denke, dass weder er noch Costa eine Abfindung bekommen. Die werden, wie die anderen Sportvorstände vor ihn auch ihr Gehalt bis zum Vertragsende bekommen und gut ist. Haben dann halt ein Jahr bezahlte Freizeit


na klar wird das erst mal so gemacht , wer weiss ob nicht ein Verein auf Boldt und dann auch auf Costa anspringt , damit kann man die Kosten drücken , ist so usus!

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------------------MDCCCLXXXVII-----------------
Meine Sache , Mein Problem!
Mein Leben meine Regeln!
BBC!!
Quo vadis, Hamburger SV? |#6186
May 14, 2024 - 9:49 AM hours
Zitat von tomg
Zitat von AndiSotho

Zitat von MurmeltierHSV

Jetzt wäre ein gutes Bild für unsere alte Stadionuhr und diese dann weiterlaufen zulassen, um zu zeigen wie uns die Zeit wegläuft.
Heute ist wieder ein weiterer wichtiger Tag verloren, weil sich der Verein (als Organ der AR) nicht entscheiden kann.
Auch wenn mir ein Rauswurf von Boldt/Costa/Baumgart am liebsten wäre, ist dieses nicht wichtig, sondern sich zu entscheiden wer die Verantwortlichen für die nächste Saison sind. Diesen den Rücken stärken und sofort anfangen mit der Kaderplanung nach deren Vorstellungen.

Sonst wundern wir uns wieder im Laufe der nächsten Saison warum der Kader trotz "besserer" und teurerem Spieler nicht so gut funktioniert wie bei anderen Teams mit weniger Möglichkeiten.

Wie über mir geschrieben, muss der AR noch die Präsentation von Boldt abwarten um sich dann entscheiden zu können. Da dort auch die Kompetenz vorhanden ist die Stärke der Spieler richtig einschätzen zu können.
Für mich ist die Wahrheit, dass Boldt nur noch um seine Abfindung kämpft. Bedingt durch den durchwachsenen sportlichen Erfolg hat er keine besseren Angebote und er weiß so angeschlagen kann er keine Saison vernünftig durchziehen und starten. Logischerweise schmeißt er nicht hin, es steht sogar eine Beförderung im Raum.

Dennoch wäre ich sogar froh wenn wir uns für Boldt zeitnah entscheiden, lieber einen "schwächeren" Weg als gar keinen Weg gehen.

Ich denke, dass weder er noch Costa eine Abfindung bekommen. Die werden, wie die anderen Sportvorstände vor ihn auch ihr Gehalt bis zum Vertragsende bekommen und gut ist. Haben dann halt ein Jahr bezahlte Freizeit


na klar wird das erst mal so gemacht , wer weiss ob nicht ein Verein auf Boldt und dann auch auf Costa anspringt , damit kann man die Kosten drücken , ist so usus!

Im Ideal-Fall noch eine Ablöse kassieren.
Da die beiden arbeiten wollen und auch nicht wollen das der HSV sich sperrt, fällt bei der Vertragsauflösung diese dann aber sehr gering aus.

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Gebe den Volk Brot und Spiele und es ist zufrieden
Quo vadis, Hamburger SV? |#6187
May 14, 2024 - 9:51 AM hours
Zitat von Rostein
Zitat von Moorkamp

Zitat von DieletzteInstanz

Der User hat weiterhin die Partynacht nach dem Derbysieg als Beispiel genannt. Dass man sich freut, klar, ein Derbysieg ist immer etwas schönes. Aber anschließende Partynacht auf dem Kiez? Zur Erinnerung: Es war klar, dass der HSV die Saison hinter St. Pauli beenden würde und am gleichen Tag war auch klar, dass die Hoffnung auf die Relegation nunmehr nur noch theoretischer Natur waren.

Ja, klar, das sieht dumm aus, vor allem wenn man sieht, wie sie eine Woche später gespielt haben. Aber ist so eine einzelne Situation jetzt ein klares Indiz für fehlenden Anspruch? Und findet man keine anderen Situationen, die gegen fehlenden Anspruch sprechen? So ein argumentieren aus der einzelnen Situation heraus unterliegt immer dem Risiko von confirmation bias aus, auch daher meine Skepsis.

Interessante Diskussion von Euch dreien, zu der ich nur eine kleine Ergänzung machen will, ohne die Thematik erschöpfend zu erörtern. Mir ist es im Laufe der Saison sauer aufgestoßen, daß nach jeder, aber wirklich jeder Niederlage, dieselben Spieler-Phrasen á la "Das darf uns so nicht passieren" kamen. Und das war's dann. Nie ist irgendetwas zumindest an mein Ohr gedrungen, das ich als wirklich selbstkritische Aufarbeitung durch Trainerstab und Spieler mit daraus folgenden Konsequenzen für den Einzelnen oder das Team insgesamt hätte werten wollen*. Die Ausnahme in dieser Hinsicht war die Versetzung von Heuer Fernandes auf die Bank.
Das muß auch nicht nur vom Trainer kommen, das sollte sogar eher noch aus dem Team, von den Führungsspielern kommen - und auch, wenn der Kapitän verletzt ist, gibt es genug Jungs, die gestanden genug sein sollten, das Team an die Kandare zu nehmen.

*Mir geht es hier nicht um öffentliches Spießrutenlaufen, sondern um interne Ansprache und Konsequenzen (Bankplatz, Extraschichten, meinetwegen tagelanges Videostudium und Trainieren zu besseren Lösung) sich wiederholender Erfolgsverhinderung.


Ich brauche da auch keinen öffentlichen Spießrutenlauf aber ich habe ebenfalls den Eindruck, dass es schon größere Diskrepanzen zwischen der Art gibt wie die Mannschaft von sich spricht und der Realität wie sie dann intern handelt. Gleichzeitig haben viele Fans ein sehr einseitiges Bild: Da gibt es dann die Offensivspieler ohne Engagement gegenüber den soliden standhaften Defensiv-Schonlaus.
Mir ist nicht ganz so klar wann das gekommen ist, aber ich habe mehr und mehr den Eindruck die Generation Schonlau, Meffert Muheim ist im Laufe der Walter Jahre kaputt gegangen. Während sie am Anfang noch frisch wirkten und man das Gefühl hatte da ist positiver Widerstandsgeist auf dem Platz, wenn man unter Druck geriet, kam mehr und mehr das Gefühl auf, man arbeitet sich an Gegnern und Schiedsrichter ab, wenn es knapp wird. Das war ja auch die Rückmeldung der VfB Spieler nach der Relegation, die trotz Sieg nochmal die besondere Ekelhaftigkeit unserer Mannschaft hervorgehoben haben. Damals im Frust hab ich das einfach so abgetan, heute sehe ich das nochmal aus anderen Augen.

Wenn dann noch ein Trainer kommt und meint man müsse Prollspiele an der Mittellinie vor Anpfiff auspacken, dann ist glaube ich Hopfen und Malz schon längst aufgegeben.

Mich nervt dieses ganze Rumgemacker im Fußball so sehr. Welche andere Sportart leistet sich dieses derartige Gegockel zulasten positiver Leistungsbereitschaft?
Und ja, vielleicht resultiert dieses Gehabe aus dem traurigen Umstand, dass wir von unseren Spielern einfach mehr erwartet haben, als sie zu leisten imstande waren. Dann mussten diese fehlenden 5 Prozent aus anderen Bereichen herangezogen werden. Wenn ein Team wirklich zu schwach ist für die Leistungsanforderungen, dann kann so ein öffentlicher Druck tatsächlich sehr toxisch werden. Und natürlich trifft das nicht auf alle zu, es gibt einzelne im Kader, bei denen ich ebenfalls sagen würde, dass sie eher unter ihren Möglichkeiten spielen. Aber besonders unsere Defensivspieler waren unter Walter immer am Limit. Da musste der langsamste Innenverteidiger der Liga ständig die Linie hoch und runtersprinten und sollte am Ende noch professionell ins Mikro erklären wieso man so leicht zu knacken war...

Es läuft vieles nicht rund beim HSV. Das Konstrukt Walter-HSV war anfälliger als ich es selbst lange wahrhaben wollte und der vielfach beschworene Teamgeist war mehr ein Wunsch vom Verein als Realität. Teamgeist zeichnet sich ja auch durch Selbstvertrauen und interner Klarheit ab. Ich habe größere Zweifel dass dieses Team jemals gänzlich seinen eigenen Fähigkeiten vertraute.
Quo vadis, Hamburger SV? |#6188
May 14, 2024 - 11:17 AM hours
Was für mich feststeht ist, dass wir uns in diesem Sommer entscheiden müssen ob der Aufstieg nächstes Jahr das feste Ziel ist oder wir einen Umbruch wagen.

In den letzten Jahren ist kein Team, dass in der vorherigen Saison ein Zweitligist war, mit neuem Trainer oder Sportvorstand aufgestiegen. Pauli und Kiel profitierten von bestehenden Strukturen aus der Vorsaison. Das gleiche galt für Bielefeld, Union, Fürth und vor allem den beiden Teams aus der letzten Saison. Vielleicht wurden wichtige Säulen verloren, aber der Kern an sich war beständig und die gleichen führenden Personen setzten ihre Visionen und ihre entsprechenden Anpassungen um. Für mich ist eines der wenigen Muster in dieser Liga. Kontinuität verspricht Erfolg.

Mir ist dabei total bewusst, dass wir unter Boldt 5x gescheitert sind. Pauli war in den letzten Jahren jedoch auch schon 2x in den Top 5. Heidenheim die Jahre vor dem Aufstieg bis auf eine Saison ebenso. Darmstadt das Jahr davor 4. Es waren zwar zumeist vermeintliche Underdogs die aufgestiegen sind, jedoch waren eigentlich in unseren 6 Jahren nur Paderborn, Fürth und mit Abstrichen Kiel wahre Überraschungen. Der Rest war eher Kategorie Leverkusen besiegt Dortmund.

Um zu meinem Ausgangspunkt zurückzukehren:
Ich bin zwar kein großer Fan von Baumgart und Boldt hat auch nicht alles richtig gemacht, aber dennoch denke ich das diese beiden uns die beste Chance für den aufstieg geben würden. Ein neuer Sportdirektor der mit nicht unfassbar vielen Mitteln und neuen Trainer und neuer Spielphilosophie etwas aufbauen soll, kann kaum der Aufstieg als Ziel bekommen. Die letzten Jahre zeigen, dass Kontinuität wichtig war. Selbst bei uns war die 2. Walter Saison die mit Abstand beste und am nähesten am Aufstieg. Der Bruch war dann natürlich unfassbar und wahrscheinlich wäre ein Wechsel im Winter besser gewesen, wer weiß..

Für mich gibt es demnach 2 Ansätze:

1. Baumgart und Boldt bleiben. Kader wird mit 5-6 neuen Spielern ausgestattet die zu Baumgart passen, die Jugendabteilung durchläuft eh einem Umbruch und bekommt mehr Zeit ugly
Klares Ziel Aufstieg und letzte Chance Boldt

2. Boldt, Baumgart und Costa raus und kompletter Umbruch. 10-12 Spieler weg, 10-12 hungrige neue Spieler her. 1 Jahr als Umbruch ausrufen (wie Walter Jahr 1) und eine neue Spielphilosphie prägen. Mit Glück schielt man auf den Aufstieg, Ziel ist das obere Drittel (ähnlich zu Hertha dieses Jahr). Nächstes Jahr dann nachjustieren und volle Attacke.

Das sind die einzigen beiden Wege die ich sehe. Nur Boldt oder nur Baumgart raus wäre halbherzig und nicht erfolgsversprechend.

So wie ich jedoch die aktuelle Situation (AR Dilemma usw) einschätze, ist Weg 1 der deutlich bessere und wahrscheinlichere. Ich traue niemanden zu den 2. Weg einzuleiten.
Quo vadis, Hamburger SV? |#6189
May 14, 2024 - 11:25 AM hours
Zitat von Flitzpipe
Was für mich feststeht ist, dass wir uns in diesem Sommer entscheiden müssen ob der Aufstieg nächstes Jahr das feste Ziel ist oder wir einen Umbruch wagen.

In den letzten Jahren ist kein Team, dass in der vorherigen Saison ein Zweitligist war, mit neuem Trainer oder Sportvorstand aufgestiegen. Pauli und Kiel profitierten von bestehenden Strukturen aus der Vorsaison. Das gleiche galt für Bielefeld, Union, Fürth und vor allem den beiden Teams aus der letzten Saison. Vielleicht wurden wichtige Säulen verloren, aber der Kern an sich war beständig und die gleichen führenden Personen setzten ihre Visionen und ihre entsprechenden Anpassungen um. Für mich ist eines der wenigen Muster in dieser Liga. Kontinuität verspricht Erfolg.

Mir ist dabei total bewusst, dass wir unter Boldt 5x gescheitert sind. Pauli war in den letzten Jahren jedoch auch schon 2x in den Top 5. Heidenheim die Jahre vor dem Aufstieg bis auf eine Saison ebenso. Darmstadt das Jahr davor 4. Es waren zwar zumeist vermeintliche Underdogs die aufgestiegen sind, jedoch waren eigentlich in unseren 6 Jahren nur Paderborn, Fürth und mit Abstrichen Kiel wahre Überraschungen. Der Rest war eher Kategorie Leverkusen besiegt Dortmund.

Um zu meinem Ausgangspunkt zurückzukehren:
Ich bin zwar kein großer Fan von Baumgart und Boldt hat auch nicht alles richtig gemacht, aber dennoch denke ich das diese beiden uns die beste Chance für den aufstieg geben würden. Ein neuer Sportdirektor der mit nicht unfassbar vielen Mitteln und neuen Trainer und neuer Spielphilosophie etwas aufbauen soll, kann kaum der Aufstieg als Ziel bekommen. Die letzten Jahre zeigen, dass Kontinuität wichtig war. Selbst bei uns war die 2. Walter Saison die mit Abstand beste und am nähesten am Aufstieg. Der Bruch war dann natürlich unfassbar und wahrscheinlich wäre ein Wechsel im Winter besser gewesen, wer weiß..

Für mich gibt es demnach 2 Ansätze:

1. Baumgart und Boldt bleiben. Kader wird mit 5-6 neuen Spielern ausgestattet die zu Baumgart passen, die Jugendabteilung durchläuft eh einem Umbruch und bekommt mehr Zeit ugly
Klares Ziel Aufstieg und letzte Chance Boldt

2. Boldt, Baumgart und Costa raus und kompletter Umbruch. 10-12 Spieler weg, 10-12 hungrige neue Spieler her. 1 Jahr als Umbruch ausrufen (wie Walter Jahr 1) und eine neue Spielphilosphie prägen. Mit Glück schielt man auf den Aufstieg, Ziel ist das obere Drittel (ähnlich zu Hertha dieses Jahr). Nächstes Jahr dann nachjustieren und volle Attacke.

Das sind die einzigen beiden Wege die ich sehe. Nur Boldt oder nur Baumgart raus wäre halbherzig und nicht erfolgsversprechend.

So wie ich jedoch die aktuelle Situation (AR Dilemma usw) einschätze, ist Weg 1 der deutlich bessere und wahrscheinlichere. Ich traue niemanden zu den 2. Weg einzuleiten.

Wenn Baumgart, Costa und Boldt bleiben, habe ich dieBefürchtung, das analog zu Walter, wir sie während der Hinrunde beurlauben, da wir weit weg von unserem gesteckten Ziel mehrere Spieltage hintereinander auf einen zweistelligen Tabellenplatz stehen.

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Gebe den Volk Brot und Spiele und es ist zufrieden
Quo vadis, Hamburger SV? |#6190
May 14, 2024 - 12:03 PM hours
Zitat von AndiSotho
Zitat von Flitzpipe

Was für mich feststeht ist, dass wir uns in diesem Sommer entscheiden müssen ob der Aufstieg nächstes Jahr das feste Ziel ist oder wir einen Umbruch wagen.

In den letzten Jahren ist kein Team, dass in der vorherigen Saison ein Zweitligist war, mit neuem Trainer oder Sportvorstand aufgestiegen. Pauli und Kiel profitierten von bestehenden Strukturen aus der Vorsaison. Das gleiche galt für Bielefeld, Union, Fürth und vor allem den beiden Teams aus der letzten Saison. Vielleicht wurden wichtige Säulen verloren, aber der Kern an sich war beständig und die gleichen führenden Personen setzten ihre Visionen und ihre entsprechenden Anpassungen um. Für mich ist eines der wenigen Muster in dieser Liga. Kontinuität verspricht Erfolg.

Mir ist dabei total bewusst, dass wir unter Boldt 5x gescheitert sind. Pauli war in den letzten Jahren jedoch auch schon 2x in den Top 5. Heidenheim die Jahre vor dem Aufstieg bis auf eine Saison ebenso. Darmstadt das Jahr davor 4. Es waren zwar zumeist vermeintliche Underdogs die aufgestiegen sind, jedoch waren eigentlich in unseren 6 Jahren nur Paderborn, Fürth und mit Abstrichen Kiel wahre Überraschungen. Der Rest war eher Kategorie Leverkusen besiegt Dortmund.

Um zu meinem Ausgangspunkt zurückzukehren:
Ich bin zwar kein großer Fan von Baumgart und Boldt hat auch nicht alles richtig gemacht, aber dennoch denke ich das diese beiden uns die beste Chance für den aufstieg geben würden. Ein neuer Sportdirektor der mit nicht unfassbar vielen Mitteln und neuen Trainer und neuer Spielphilosophie etwas aufbauen soll, kann kaum der Aufstieg als Ziel bekommen. Die letzten Jahre zeigen, dass Kontinuität wichtig war. Selbst bei uns war die 2. Walter Saison die mit Abstand beste und am nähesten am Aufstieg. Der Bruch war dann natürlich unfassbar und wahrscheinlich wäre ein Wechsel im Winter besser gewesen, wer weiß..

Für mich gibt es demnach 2 Ansätze:

1. Baumgart und Boldt bleiben. Kader wird mit 5-6 neuen Spielern ausgestattet die zu Baumgart passen, die Jugendabteilung durchläuft eh einem Umbruch und bekommt mehr Zeit ugly
Klares Ziel Aufstieg und letzte Chance Boldt

2. Boldt, Baumgart und Costa raus und kompletter Umbruch. 10-12 Spieler weg, 10-12 hungrige neue Spieler her. 1 Jahr als Umbruch ausrufen (wie Walter Jahr 1) und eine neue Spielphilosphie prägen. Mit Glück schielt man auf den Aufstieg, Ziel ist das obere Drittel (ähnlich zu Hertha dieses Jahr). Nächstes Jahr dann nachjustieren und volle Attacke.

Das sind die einzigen beiden Wege die ich sehe. Nur Boldt oder nur Baumgart raus wäre halbherzig und nicht erfolgsversprechend.

So wie ich jedoch die aktuelle Situation (AR Dilemma usw) einschätze, ist Weg 1 der deutlich bessere und wahrscheinlichere. Ich traue niemanden zu den 2. Weg einzuleiten.

Wenn Baumgart, Costa und Boldt bleiben, habe ich dieBefürchtung, das analog zu Walter, wir sie während der Hinrunde beurlauben, da wir weit weg von unserem gesteckten Ziel mehrere Spieltage hintereinander auf einen zweistelligen Tabellenplatz stehen.


Möglich ist mittlerweile alles. Ich denke aber schon das die Variante mehr direkten Erfolg verspricht als alles austauschen.

Baumgarts Fußball ist unattraktiv, aber ich denke mit 3-4 Systemspielern ist Platz 7-8 schon das schlimmste was passieren kann. Die Defensive stand unter ihm und wenn wir offensiv 1-2 passende Spieler holen denke ich können wir mithalten. Ob das langfristig so gut ist, steht auf einem anderen Blatt..
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