24. September 2023 – 7. Spieltag: SG Dynamo Dresden – BSG Wismut Aue

Sonntagabend, 19.30 Uhr – Flutlicht – Tempel ausverkauft – Derbytime - das Spiel der Spiele, zu Gast die Kumpel aus dem Schacht
- und -
wer hätte das zu Saisonbeginn erwartet – Spitzenspiel – Der Erste empfängt den Zweiten!

Eigentlich bedarf es keines weiteren Kommentares mehr und ich könnte wie immer beenden mit:

Gebt mir ein Deeeee…..

(und wir würden es hier mal wieder bis zum Ooooh schaffen)

Aber einige Worte verdient das Spiel dann doch.

Unsere Goldfüße grüßen nach dem schwer erkämpften, am Ende von Drille festgehaltenem, Sieg in der Marzipanstadt weiter von der Tabellenspitze. Wir sind also weiter voll auf Kurs. Zum vierten Platz sind es respektable 5 Punkte.
Konnte man von unserer SGD einen solchen erfolgreichen Auftakt erwarten, so ist der starke Saisonstart unserer Gäste durchaus überraschend.
Aber in Aue wurden offensichtlich die richtigen Lehren aus der verkorksten letzten Drittligasaison gezogen und an den richtigen Stellschrauben gedreht.
Vater des zurückgekehrten Erfolges ist Trainer Pavel Dotchev. Der ehemalige bulgarische Nationalspieler (24 Länderspiele) hat eine durchaus bewegte Historie im Schacht. Zum ersten Mal wurde er am 01.07.2015 nach dem Zweitligaabstieg verantwortlicher Trainer im Erzgebirge und schaffte ein Jahr später den direkten Wiederaufstieg. Seine Amtszeit endete am 28.02.2017, unmittelbar nach der 1:4 Heimniederlage gegen unsere Goldfüße, unserem ersten Sieg im Schacht seit dem 30.03.1996. Durch den Trainerwechsel gelang den Auern noch der Klassenerhalt in Liga 2. In der bisher letzten Zweitligasaison im Erzgebirge 2021/22 kehrte Pavel Dotchev am 01. November 2021 als Sportdirektor ins Erzgebirge zurück und agierte gleichzeitig zunächst als Interims- später als Cheftrainer bei den Veilchen. Den dritten Abstieg aus Liga 2 am Saisonende konnte er nicht verhindern. So endete seine zweite Amtszeit (in beiden Funktionen) in Aue bereits am 30.06.2022. Als die Wismut nach dem 17. Spieltag auf dem 18. Tabellenrang lag und drohte in die Regionalliga durchzufallen, wurde Pavel am 07. Dezember als Cheftrainer zurückgeholt.

Der Klassenerhalt wurde am Ende souverän geschafft und stark in diese Saison gestartet. Der Abgang der Stürmer Antonio Jonjic und Dimitrij Nazarov (er wird uns heute besonders fehlen) konnte durch Neuzugänge wie Marcel Bär, Joshua Schwirte oder Steffen Meuer gut kompensiert werden. Besonders bemerkenswert sind die Comeback Qualitäten der Kumpel. In der aktuellen Tabelle ab der 75. Minute sind die Kumpel klarer Spitzenreiter. Die Bilanz lautet hier 6:0 Tore. Die Siege gegen Ingolstadt, Sandhausen, 1860 und Halle wurden erst in den Schlussminuten erkämpft.

Pavel Dotchev steht heute zum 119. Mal an der Linie des Schachtes. Seine bisherige Bilanz 47 Siege, 28 Unentschieden und 43 Niederlagen. Bei unserer Sportgemeinschaft ist Pavel als Trainer gern gesehen. Er traf mit verschiedenen Vereinen bereits 18mal auf uns. Ihm gelangen lediglich 4 Siege, 4 Unentschieden bei 10 Niederlagen und 21:25 Toren. Mit Wismut Aue ist die Bilanz jedoch mit 3 Siegen, 2 Unentschieden und 3 Niederlagen bei 10:8 Toren quasi ausgeglichen.

Über Wismut Aue hier viel zu schreiben, hieße wahrlich die berühmten Eulen nach Athen zu tragen.
Lang ist die Historie der Duelle beider Vereine. In insgesamt 103 Pflichtspielen gab es für unsere Goldfüße 46 Siege, 28 Unentschieden und 29 Niederlagen bei 180:123 Toren. In der letzten Saison konnten wir beide Spiele mit 1:0 gewinnen.

Das Duell "Erster gegen Zweiter" gab es in der langen Derbygeschichte jedoch erst zweimal.

In der DDR-Oberligasaison 1952/1953 belegten am Ende unsere SG Dynamo Dresden (gestartet waren wir in die Saison als SV Volkspolizei) und der SC Wismut Aue die Plätze 1 und 2, das Torverhältnis war auf unserer Seite. Da dieses damals für die Meisterschaft noch nicht herangezogen wurde, fand am 5. Juli 1953 ein Entscheidungsspiel im Berliner Walter-Ulbricht- Stadion statt. Unsere Goldfüße unter Trainer János Gyarmati konnten hier vor 40.000 Zuschauern mit einem 3:2 n.V. die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte erringen. Unsere Torschützen hießen damals Manfred Michael, Günter Schröter und Karl-Heinz Holze. Für die Veilchen trafen Willy Tröger und Armin Günther.

Zum zweiten Mal "Erster gegen Zweiter" hieß es zum 36. Spieltag der Dritten Liga am 30. April 2016. Das Spiel endete durch Tore von Michael Hefele und Mario Kvesic 1:1. Auch damals feierten wir nach dem Spiel übrigens die Meisterschaft. Die Schachter konnten eine Woche später den gemeinsamen Aufstieg mit uns feiern.
In die Geschichte ging dieses Spiel als Geburt eines legendären Tieres ein.

https://www.youtube.com/watch?v=Zqsmyp7idu0

Keiner hat etwas dagegen, wenn am Ende der Saison die Tabelle genauso aussieht wie heute. Gern steigen wir mit unseren Kumpeln aus dem Schacht wieder gemeinsam auf. Aber bis dahin sind es noch 32 Spieltage, der Weg also noch ein langer. Wir haben heute also nichts zu verschenken. Unsere Goldfüße wissen um die Bedeutung des Spieles und werden von der ersten bis zur aller letzten Minute kämpfen, kratzen, beißen UND SPIELEN.

Der rappelvolle Tempel, eingetaucht im Flutlicht, bietet einen würdigen Rahmen für ein großes Spiel. Dresdner Jungs holt den Derbysieg für uns – auch wir werden auf den Rängen alles geben!!

Und deshalb und überhaupt gilt wie immer:

Auf UNS und die MANNSCHAFT kommt es an!

Auf geht’s und ALLES geben, auf geht’s DRESDEN KÄMPFEN und SIEGEN!!

Gebt mir ein

Deeeee….