10. Spieltag: 1.FC Heidenheim 1846 - VfB Stuttgart

Der VfB gibt sich die Ehre und schaut nach 2020 wieder in der ausverkauften VOITH-Arena vorbei. Derby? Nein, dazu gibt die gemeinsame Historie zu wenig her. Nachbarschaftsduell? Geographisch schon, tabellarisch nur bedingt. Ländle-Event? Ganz sicher, Fußballschwaben schaut am Sonntag auf den Schlossberg.

Unterschiedlicher könnten die Voraussetzungen für dieses Spiel kaum sein.

Der VfB mit einen großartigen Start in der Beletage des deutschen Fußballs bis zum 2:3 gegen Hoffenheim. Dann aber mit einem Arbeitssieg während der Woche im Pokal gegen Union Berlin. Der Schwabenstolz ist definitiv im Soll, einzig die Verletzung von Guirassy trübt den Neckar ein wenig. Dennoch kommt hier eine Mannschaft zu Besuch, die auf den ersten Blick nicht in das Beuteschema des FCH passt.

Und der FCH? Euphorisch in die erste Bundesliga-Saison gestartet, ist der FCH jetzt im grau-tristen Novemberalltag angekommen. Pleiten in Frankfurt, gegen Augsburg und zwei Mal in Gladbach haben die Rot-Blauen hart landen lassen. Insbesondere die letzten drei Niederlagen gegen vermeintliche Gegner auf Augenhöhe zehren momentan am Nervenkostüm. Laut Frank Schmidt gibt es "Redebedarf" und "Dinge müssen sich ändern". Dazu gehört sicher das Verteidigen von Standards.

Seit der Doppelschlappe von Gladbach scheint es keine Stammelf mehr zu geben und der Kampf um die ersten elf Plätze ist offen wie nie. Allerdings haben sich leider nur wenige ab Mannschaftsplatz 12 wirklich aufgedrängt, daher ist Frank Schmidt um diese Aufgabe nicht zu beneiden. Gefühlt braucht der FCH aber diesen Neustart, um die Begeisterung der Bundesliga rund um die Verein neu zu entfachen und letztlich das Klassenziel nicht aus den Augen zu verlieren.

In dieser neuen Situation liegt vielleicht die Chance des FCH. Zusammen mit einer vollen Arena könnte das am Sonntagabend reichen.

Gehen wir's mutig an. Schließlich sind wir der Ostalbstolz.

Auf geht's Rot-Blau!